Mein VOLLSTÄNDIGER Lesebrief vom 24.06.2016 zum Thema "Windkraft" als Antwort auf den Leserbrief von M. Schnurrer, der im "Neuen Tag" vom 01.07.2016 nur sehr gekürzt und verstümmelt wiedergegeben wurde

Kaum stehen im NT mal ein paar sachliche Leserbriefe zum Thema "Windkraft", kommt postwendend eine polemische Antwort. Diesmal von Herrn Schnurrer. Was diese Herren, neben obengenannten Herr Bradtka mit seinem VLAB und andere Energiewende-Verhinderer für Angst und Schrecken verbreiten, ist schlimm. Ich kann fast keines ihrer Argumente nachvollziehen. Unsere Familie verbringt seit vielen Jahren die Urlaube in Nordfriesland. Und mich hat da noch nie ein Windrad gestört, obwohl es dort wohl die 100fache Menge wie in der Oberpfalz gibt. Ich sehe diese Windmühlen gern (und dort auf dem flachen Land sind sie kilometerweit zu sehen), da ich weiß, dass sie sich für eine gute Sache, für sauberen Strom, drehen.

Ich fühlte mich noch nie von Schattenwurf oder Lärm belästigt, obwohl ich zu allen Jahreszeiten Urlaub machte. Ich habe auch nicht mehr tote Vögel auf den Feldern/ Wiesen gesehen, als anderswo, obwohl es auch hier Unmengen mehr gibt als bei uns. Die meisten Vögel sind wahrscheinlich vor Lachen gestorben, als sie diese irrwitzigen Begründungen hörten. Und auch das Argument, dass Windräder dem Tourismus schaden, kann ich nicht nachvollziehen. Von den Besucherzahlen, die Nordfriesland aufzuweisen hat, können wir hier nur träumen. Ich kenne niemand, der wegen der Windräder nicht mehr in diese Gegend fährt. Und, um dem Argument der schönen unberührten Natur entgegenzuwirken: Genau deshalb, wegen der herrlichen intakten Natur fahren wir jedes Jahr wieder an die Nordsee!

Oft wird auch von den Alternativenergie-Bekämpfern auch der Schwarzstorch ins Spiel gebracht. Es ist begrüßenswert, dass es bei uns wieder welche gibt. Aber kaum wird der Standort für ein mögliches Windrad bekannt, sieht schon einer dieser selbsternannten Naturfreunde einen Storch in diesem Gebiet. Wenn ich mal zusammenrechne, wo überall Schwarzstörche gesichtet werden, müssen wir ja langsam eine ganze Kolonie davon haben. Manchmal drängt sich mir der Verdacht auf, dass gewisse Leute einen ausgestopften Schwarzstorch von Wald zu Wald tragen.....

Ich bin auch für das Ausklammern von schützenswerten Orten wie prägenden Höhenrücken oder Denkmälern. Aber was Herr Seehofer (manche nennen ihn auch Drehhofer, weil er seine Meinung so oft ändert) mit seiner 10H-Regelung fordert, ist Schmarrn. Er setzt vor allem auf Biomasse. Diese ist zwar auch notwendig, aber wenn man nur diese Alternative ins Auge fasst, führt dies zu vermehrten Maisanbau und mittelbar dadurch zu Überschwemmungen. Es stimmt auch keinesfalls, dass Alternativstrom zu teuer ist. Wenn die versteckten Kosten und Subventionen für Kohle- und Atomkraftwerke berücksichtig würden, wären diese deutlich teurer. Zudem wurde Atomstrom jahrelang massiv subventioniert und wird uns durch den Abbau und die Lagerung der verstrahlten Objekte noch Aber-Milliarden kosten.

 Keiner der Windrad-Bekämpfer konnte bislang ein schlüssiges Alternativkonzept zur Windkraftnutzung vorlegen. Und wenn ich nichts ändere, bin ich für Atomkraft und damit auch für Endlager. So einfach ist das! Aber wenn ich für Atomkraft bin, muss ich auch Endlager in meiner unmittelbaren Nähe zulassen. Dafür ist die Oberpfalz in Bayern wahrscheinlich prädisponiert, denn in die Alpen soll so etwas sicher nicht. Das hatten wir doch schon mal in Wackersdorf.

Der einzige Punkt, wo ich zustimme, ist, dass die Suche nach einer sinnvollen, effektiven Speicherung viel mehr forciert werden sollte. Da muss vermehrt das Augenmerk darauf gelegt werden. Denn wenn wir den erzeugten Strom vor Ort vernünftig speichern können, brauchen wir keine dieser schlimmen Monstertrassen und brauchen auch weniger neue Windräder. (Stichwort: dezentrale Versorgung). Eine Frechheit finde ich allerdings Herrn Schnurrers Vorwurf, dass "Geldgier das wahre Antriebsmittel der alternativen Stromerzeuger" sei. Das ist ein persönlicher Angriff auf all die kleinen Anleger, die das hauptsächlich aus Umweltgründen unterstützen. Ich weiß nicht, ob er bei RWE, Eon oder Vattenfall ähnliche Maßstäbe ansetzt. Her Schnurrer beklagt auch die Zerstörung unserer Fauna. Durch Windkraft ??? Dann doch eher durch Atomkraftwerke oder fossile Energieträger! Katastrophen (als "Unfälle" verniedlicht) wie Tschernobyl oder Fukuschima. Wie dann die vielgepriesene Fauna aussieht, möchte ich nicht wissen.