Kulmainer Heimatlied

Das "Kulmainer Heimatlied" wurde in den 20er Jahren vom beliebten Kulmainer Pfarrer Kohlhepp geschrieben.

Ca. 1960 sang es der Kulmainer Kirchenchor unter Leitung von Herrn Kulzer auf Initiative des Ortspfarrers Johann Vogel neu ein. Das Lied wurde auf einer der damals beliebten Postkarten-Singles (siehe unten)gepresst. Das waren Postkarten mit Rillen, diese legte man auf den Plattenspieler.

Besonders bewegend ist der einleitende und abschließende Text, der von Pfarrer Vogel sehr theatralisch gesprochen wurde. (Weiter unten auf dieser Seite finden Sie zwei kurze Hörproben)

von Pfarrer Johann Baptist Kohlhepp (um 1925), 1917 - 1933 Pfarrer in Kulmain, gestorben 1954; begraben in Wiesent/ Donau 
1) Es liegt im Oberpfälzer Land,
ein stattlich Dorf am Schwarzbergrand.
Es ist die traute Heimat mein:
im Kulmgau liegt's, es ist Kulmain.

Dort hab als Kind ich einst gespielt,
der Eltern Sorg' und Lieb' gefühlt.
Drum stimmet alle mit mir ein
ins Lied zum Preise von Kulmain

2) Der Armesberg gar lieb und traut
auf sein Kulmain herniederschaut.
Er hält es fest in treuer Hut,
drum sind wir auch dem Berg so gut.

Dort wohnet unser Schutz und Hort,
er hegt und pflegt uns immerfort.
Von dorther kommt der Sonnenschein
am frühen Morgen nach Kulmain

3) Im Süden grüßt gar ernst und kühn
der Rauhe Kulm in sattem Grün;
er ist nach unsrer Väter Art
gar trutzig fest und felsenhart.
Er hält im Kulmgau treue Wacht
und mahnet uns bei Tag und Nacht.
Ihr sollt wie Eure Väter sein:
einfach und bieder in Kulmain!

4) Des Fichtelberges Waldespracht
und seiner dunklen Wälder Nacht
schaun hoch von Norden stolz herein
und grüßen nachbarlich Kulmain.

Dort grub man einst nach gold'nem Erz;
doch besser ist ein gold'nes Herz!
Drum wollen wir so treu und rein
wie immer sein, wir in Kulmain.

5) Nach Westen zieht ein Schienenstrang,
denk ich an ihn, so wird mir bang.
Er führet nach der großen Stadt,
die viele schon verschlungen hat.

Sie zogen fort für immerdar.
Die Heimat bald vergessen war.
Ich aber lieb die Heimat mein,
drum bleib ich treu Dir, mein KULMAIN!

Begleittext zum "Kulmainer Heimatlied"
getextet von Pfarrer Hans Vogel

Einen frohen, herzlichen Gruß möchten die Glocken vom Armesberg Ihnen ins Herz läuten.
731 Meter hoch steht der Armes als Wasserscheide zwischen Fichtel- und Haidenaab. 46 Meter höher sogar als der gegenüberliegende Rauhe Kulm, den man das Wahrzeichen der Nördlichen Oberpfalz nennt.

Im 30jährigen Kriege sind die Menschen in die undurch- dringlichen Wälder des Armbesberg geflüchtet, um ihr Hab und Gut, Familien und Tiere in Sicherheit zu bringen.
1675 ging man daran, die erste Kirche auf diesem Berge zu bauen.
Und seitdem ist der Armesberg:
der beliebte Berg der Wallfahrer,
der gesuchte Ausflugsort aller Wanderer,
die große Sehenswürdigkeit aller Fremden.
Und der Kulmainer Heimatdichter konnte mit Fug und Recht singen:

............... (2. Strophe des "Kulmainer Heimatlieds")......

Nicht bloß der Sonnenschein, nein, auch viele Freude, viel Trost kommt alljährlich von diesem Berge herunter.
Ihr alle aber, Ihr Fremden, Ihr Wanderer, Ihr Beter und Pilger, kommt herauf zu unserem Berge, es laden Euch alle recht herzlich ein. Euer Armesberg.

DOWNLOAD:
Hier zwei kurze Hörproben als mp3-file 

Auszug aus der Rede von Pfarrer Vogel:
rede.mp3
Auszug vom Gesang des Kirchenchors:
chor.mp3